Samstag, 12. September 2020

Ikonen auf Wunsch- drei Ikonen für Freunde

 Diesen Sommer malte ich drei Ikonen auf Wunsch von Freunden.Spannend ist für mich dabei,dass ich das Thema nicht selbst aussuchte,sondern mich in die Sujets "eingesehen",bzw. in die Legenden,Geschichten eingelesen habe.

 

                                         " Der Erzengel Michael und Maria Magdalena "

Diese beiden Schutzpatrone auf einer Ikone dargestellt,ist eher selten. Für die Empfängerin symbolisieren sie Stärke und Hilfe von männlicher und weiblicher Energie.


                                                               Die heilige Barbara

Sie ist eine sehr bekannte Heilige in der Ost-und Westkirche,um die sich viele Legenden ranken.Sie gilt als eine der 14 Nothelfer.Ich habe sie mit den in der katholische Kirche üblichen Attributen Turm und Kelch dargestellt. 


                                         Die schwarze Gottesmutter von Tschenstochau

 

Diese wundertätige und sehr bekannte polnische Ikone gilt als "Königin Polens".Ich malte diese kleinformatige Kopie für eine polnische Freundin.

Das Ikonenmalen stärkt mich.Es geht sehr langsam und ich komme dabei zur inneren Ruhe.  
 

Sonntag, 24. Mai 2020

Die Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch

Sieben Wochen meiner (unfreiwilligen) Corona-Auszeit konnte ich dafür nutzen,die Ikone "Gottesmutter Unverbrennbarer Dornbusch"zu malen.Sie ist relativ groß (40x45cm).Ich habe sie mit Eitempera (reinen leuchtenden Pigmenten in Eigelb/Alkohol/Emulsion) auf ein kreidegrundiertes Holzbrett gemalt.Die Goldteile sind alle mit Blattgold öl-oder assistvergoldet.

Gottesmutter unverbrennbarer Dornbusch
Es handelt sich um ein  symbol-und figurenreiches christliches "Mandala",welches einen berühmten Marienhymnus (Akathistos) der Ostkirche bebildert.Die Gottesmutter wird darin unter Anderem mit dem ewigen,nie verbrennbaren Dornbusch,aus dem Gott zu Moses sprach,verglichen.
Ich sah mir viele Versionen dieser Ikone an und erstellte dann selbst eine Zeichnung im Maß.
Vorzeichnung

Pinselzeichnung in den Grundfarben
 Schicht für Schicht malte ich,von den dunkelsten Farbwerten bis zu den hellsten Lichtern die verschiedenen Themenfelder,vergoldete Nimben,Wundererscheinungen,Details.




Zentrum
 Im Zentrum ist die Gottesmutter mit dem Kind,umrahmt mit einem Kreis von Seraphinen.Sie trägt die Himmelsleiter,als Zeichen Ihrer Vermittlung zwischen den Menschen und der göttlichen Kraft.


Im roten Stern sind die Symbole der vier Evangelisten:Stier,Löwe,Adler,Engel.





Im blauen Stern um die Gottesmutter sind ein Seraphim,ein Engel,der die Winde (Gottes Atem "ruach")los schickt,ein Engel,der einen Regenbogen (als Zeichen der Verbundenheit von Gott und den Menschen)hält und ein Engel mit Weihnrauchgefäß und Schatzkästchen.
Engel mit Regenbogen

 ein Engel schickt Windgeistwesen los

Engel mit Räuchergefäß
 In den acht abwechselnd grünen und orangen Rosenblättern zwischen den Strahlen der beiden Sterne
erscheinen Engel,die verschiedene Elemente (Feuer,Wasser,Luft,Erde)und verschiedene Wetter -und entsprechende Seelenzustände verkörpern.z.B.


Die vier Randszenen zeigen schließlich die Propheten Moses,dem im unverbrennbaren Dornbusch
die "Maria des Zeichens"erscheint.(Ex.3,1-4)
Jesaia, dem träumt,dass aus einem Reis die zwölf Stämme Israels wachsen werden (Jes.11,1ff.)
Jakobs Traum von der Himmelsleiter (Gen.28,12-15)
und Ezechiel,der vor dem verschlossenen Osttors des Tempel in Jerusalem steht und die Weissagung vom Messias,der durch das offene Tor schreiten wird,empfängt.(Ez.44,1ff.)
Moses vorm Dornbusch

Wurzel Jesse

Jakobs Traum von der Himmelsleiter

Ezechiel vor dem verschlossenen Tor
Diese Ikone hat so ein vielfältiges Bildprogramm,dass ich  nicht annähernd die Hälfte nennen kann-und sicher auch nicht alle Symbole "lesen" kann.Mich mit ihr zu beschäftigen-und auch gerade in dieser Krise Zeit und Muße dafür zu finden,war für mich ein Geschenk.


Gottesmutter unverbrennbarer Dornbusch



Samstag, 28. März 2020

Zeit zum Nachdenken und zum Malen

Um das Corona-Virus einzudämmen,sind u.A. die Schulen geschlossen-für mich bedeutet es viel Zeit zum Nachdenken und Malen.


St.Remigius und St.Sabina
Als Erstes habe ich Bilder von Namenspatronen für Freunde gemalt.
Die Technik ist die gleiche wie auf meinen Ikonen:Eitempera mit Blattvergoldung auf grundiertem Holz.Die Entwürfe sind von mir.


Der heilige Remigius ist der Apostel der Franken,und hat der Legende nach um 500 n.Chr. den Frankenkönig Chlodwig I.und viele Franken in Reims getauft.Es soll eine Taube in den Dom geflogen sein,die Salböl mitbrachte.Das Fläschchen wird noch als Reliquie aufbewahrt.Ich habe dieses Begebnis als Stickerei auf dem Gewand des Bischofs dargestellt.


Die heilige Sabina von Rom war eine reiche Witwe,die sich schon früh für die sozialen Aspekte des Christentums interessierte.Der Legende nach wurde sie von ihrer Dienerin Serapia zum Christentum bekehrt.Um 119 n.Chr. wurde sie wegen ihres Glaubens zusammen mit Serapia hingerichtet.Sie trägt deshalb auf meine Bild die Märtyrerpalme und eine Brosche mit dem Kreuzzeichen.An der Stelle ihres Hauses steht heute die Kirche Sta.Sabina.Die Heilige gilt als Schutzpatronin von Rom, sowie der (Haus-)Frauen und der Kinder. 


Entwurfszeichnung
 Als Nächstes möchte ich eine großformatige Ikone nach dem russischen Vorbild "Gottesmutter unverbrennbarer Dornbusch"malen.Da,diese Ikone ein umfangreiches Bildprogramm hat,fertigte ich erst eine Entwurfszeichnung und las von A.Thekla Kühnis Hartmann:Die Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch.

Ich wünsche Allen,dass sie diese Krise kreativ nutzen können,nachdenken,Ideen entwickeln und zusammen halten!

Bleibt gesund,mutig und zuversichtlich!


 


Montag, 2. März 2020

Eine ruhige Malwoche im Gebirge-meine zwei neuen Ikonen









In der Faschingswoche hatte ich die Gelegenheit mit zwei anderen Ikonenmalerinnen eine Malwoche in einem wunderschönen,abgelegenen Bergdorf zu verbringen.

Dorfplatz

Steinbrücke

Salbei und Rosmarin

die alte Kirche

Die Natursteinhäuser schmiegen sich an die Kirche-und es finden sich viele traumhafte Winkel,helle und dunkle Geister bewachen den Schlaf des Dorfes.

Cerberus

Madonnina

Sarazenenturm
                                                bewacht das Tal: der Sarazenenturm

Bergfrühling
Obwohl es oft stark wehte,konnten wir mittags in der Sonne picknicken und der Bergfrühling überraschte mit verschiedenen Blüten.Die Schwalben segelten über uns.

Maltisch
Wir hatten uns einen Maltisch, eine kleine improvisierte Werkstatt, eingerichtet.Meine Freundinnen malten an einer Hl.Katharina und einem Erzengel Michael. (beide nach alten Ikonen vom Sinai)
Ich malte die wundertätige Ikone der Gottesmutter von Wladimir.(Wladimirskaja)
Die konzentrierte und stille Stimmung war sehr schön und inspirierend für mich.

Sainte Sara la Kali,Gottesmutter von Wladimir
 Zwei Schneiderinnen/Designerinnen aus Budapest möchten diese beiden Ikonen für ihre Werkstatt. .
Ich habe die Ikonen farblich aufeinander bezogen.Links die heilige Sara,die Schwarze.Sie wird vor Allem in der Camargue,in Saintes-Maries-de-la-Mer, von den Romas verehrt.Sara war der Legende nach eine Romafürstin,die die beiden gestrandeten Marien freundlich willkommen hieß.Saras Volk trat zum Christentum über.

"Ernte" der Malwoche

Gottesmutter von Wladimir

Sainte Sara la Kali

Sara,Detail
Ich habe versucht,das geheimnisvolle und stolze Wesen der Hl.Sara in meinem Entwurf umzusetzen.
Wenn Euch die kunsthandwerkliche Arbeit der beiden Schneiderinnen interessiert,
empfehle ich die Seite von www.romani.hu.anzusehen.Die Kleider von diesem Label sind wirklich ganz besonders!